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Deutsche Kirche nähert sich dem Wendepunkt durch Verlust von Gläubigen – DW – 14.11.2023

Deutsche Kirche nähert sich dem Wendepunkt durch Verlust von Gläubigen – DW – 14.11.2023

Laut einer an diesem Dienstag (14.11.) veröffentlichten Umfrage der Evangelischen Kirche Deutschlands (EKD) ist das Ausmaß der Krise in den deutschen christlichen Kirchen größer als bisher angenommen.

Eine auf der Deutschen Bischofskonferenz in Ulm vorgestellte Umfrage zum Thema Gottesdienste ergab, dass 56 % der Deutschen angeben, entweder säkular zu sein oder sich nicht für Religion zu interessieren.

Obwohl die Kirche im Land immer noch als gesellschaftlicher Faktor von großer Bedeutung gilt, warnen die Autoren der Studie, dass sich das Land einem Wendepunkt nähern wird, wenn der Verlust von Gläubigen nicht vermieden wird.

Die EKD führt diese Umfrage seit 1972 alle zehn Jahre durch. Allerdings spiegelt die Studie mit mehr als 5.000 Befragten erstmals die Einstellungen der deutschen Bevölkerung insgesamt wider.

In die von der EKD als umfassendste Studie zu diesem Thema in Deutschland eingeschätzte Studie wurden Katholiken, Protestanten und Andersgläubige sowie religiös Unentschlossene einbezogen.

Die Umfrage kam zu dem Schluss, dass die religiösen Bindungen nicht nur unter Christen, sondern allgemein zurückgegangen sind: 56 % der Deutschen gaben an, sie seien säkular und desinteressiert an Religion.

Nur 13 % geben an, stark religiös zu sein und häufig Gottesdienste zu besuchen.

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Unter den Muslimen sagt ein Viertel der Gläubigen, dass sie ihren Glauben sehr aktiv ausüben, bei den Laien ist es ähnlich hoch. Etwa die Hälfte der Muslime gilt als Abtrünnige.

Eine Mehrheit der Menschen ohne Religionszugehörigkeit (73 %) möchte, dass sich die Kirchen weiterhin für Flüchtlinge und deren Aufnahme einsetzen. Bei den Protestanten beträgt dieser Anteil 77 %, bei den Katholiken 80 %.

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Beratungsstellen für Menschen mit sozialen Problemen genießen bei 78 % der Konfessionslosen, 95 % der Protestanten und 92 % der Katholiken ein hohes Ansehen.

Eine Mehrheit unterstützt die Reformen

Was die katholische Kirche angeht, sagt Tobias Gladden, Vertreter des Forschungs- und Beirats der Deutschen Bischofskonferenz, dass das Vertrauen in die Institution dramatisch gesunken sei.

Er betonte, dass 96 % der Katholiken grundlegende Reformen der Kirche befürworten, damit diese auch in Zukunft bestehen kann.

Beispielsweise geben 95 % der deutschen Katholiken an, dass sie die Eheschließung von Priestern befürworten, und 86 % befürworten Segnungen für gleichgeschlechtliche Paare – Themen, die die Kirche nicht akzeptieren will.

Die Studie kommt zu dem Schluss, dass zwei Drittel der Protestanten und drei Viertel der Katholiken einen Austritt aus der Kirche nicht ausschließen – ein krasser Gegensatz zu früheren Studien.

„Wenn alle diese Gläubigen in den kommenden Jahren tatsächlich austreten, wird die Kirche einen institutionellen Wendepunkt erreichen“, heißt es in der Studie. Dies würde die Existenz der Kirchen oder zumindest der Institutionen, wie wir sie heute kennen, gefährden.

rc/le (AFP, KNA)