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So bequem und schick wie im Homeoffice

Wie sich die Welt doch verändert hat! 1985 leistete Joschka Fischer seinen Amtseid als frischgebackener hessischer Umweltminister in Turnschuhen und löste damit einen handfesten Skandal aus. Heute steht der Kabarettist Sebastian Puffpaff im eleganten Anzug nebst Krawatte und Sneakers auf der Bühne und niemand wundert sich. Die Menschen machen sich locker, auch während der Arbeit. Klar, dass es für diesen Trend hilfreich war, vom Homeoffice aus arbeiten zu können. Mittlerweile scheint der Umgang mit der Pandemie soweit beherrschbar, dass Arbeitnehmer zunehmend wieder zurück ins Büro kommen. Und es ist ein verdammt gutes Gefühl, auch hier ein wenig entspannter sein zu dürfen. Der aktuelle Trend ist die bürotaugliche Sportswear, die den etwas biederen Dresscode aus früheren Zeiten weitgehend abgelöst hat. Das wird auch in der Chefetage wohlwollend verfolgt, schließlich steht der neue Look für Tatendrang, Kreativität und Dynamik.

Frischer Wind durch frischen Look

Eines der bekanntesten Bonmots des großen Modemachers Karl Lagerfeld lautet sinngemäß: „Wer eine Jogginghose trägt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren!“ Doch schon der große Meister hat sich bereits selbst widersprochen, als er Models in eleganten, absolut bürotauglichen Leggings auf den Laufsteg schickte. Und auch andere Labels haben längst erkannt, dass die Grenzen zwischen Businesskleidung und Sportswear fließend sind. Tommy Hilfiger ist das wahrscheinlich bekannteste Beispiel für ein Modelabel, das seine Kollektionen als genreübergreifenden Mix versteht. Eben als Kleidung, die man im Supermarkt genauso tragen kann wie im Büro oder bei der abendlichen Runde mit dem Hund. Ähnlich ist das kanadische Label Dsquared, dass „italienische Leidenschaft mit kanadischer Ikonographie“ verbindet und damit einen Look schafft, der alles andere als schluffig und formlos daherkommt.

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Hat der elegante Anzug ausgedient?

Nicht komplett. Auch in der Zukunft wird es Anlässe geben, zu denen Männer dieses Kleidungsstück weiterhin benötigen. Aber auch hier ist ein Trend erkennbar, der sich schon seit Jahren abzeichnet. So werfen nicht nur sportliche Labels von Adidas und Kappa bis Nike einen überdeutlichen Blick auf die Schneidertische der eleganten Modehersteller. Die Inspiration funktioniert auch in die umgekehrte Richtung, wenn elegante Hemden und Hosen antitranspirative Eigenschaften bekommen oder durch Stretch-Anteile im Gewebe deutlich bequemer zu tragen sind, als man(n) es vorher gewohnt war. Männer dürfen aber auch gerne um die Ecke schauen und sich zum Beispiel für schmale Chinohosen in Wollstoffqualität nebst dazu passendem Rollkragenpullover entscheiden. Die Damen haben im Athleisure, wie der hier beschriebene Trend genannt wird, sogar noch größere Freiheiten. Zum bisher üblichen Kostüm beziehungsweise der Kombination aus Bluse und Rock gesellen sich nun schicke Lederleggings, die sich mit Sneakers ebenso gut kombinieren lassen wie mit Pumps.

Das Deutsche Mode-Institut (DMI) hat den Trend bereits vor Jahren angekündigt

DMI-Präsident Gerd Müller-Thomkins formulierte es schon 2015 so: „Der hybride Charakter der Mode rührt auch daher, dass wir uns in unserem Lifestyle zwischen den Welten bewegen.“ So gäbe es durch die zunehmende Hektik des Alltags ein Bedürfnis nach Bewegungsfreiheit in der Kleidung.

Sportlich + dynamisch = erfolgreich

Sport und Business wurden lange Jahre strikt voneinander getrennt. Inzwischen allerdings sind die Grenzen nicht nur fließend, sondern nahezu verschwunden. Insbesondere im Büro ist der Active Lifestyle ein Trend, der sich nicht mehr ignorieren lässt. Kein Wunder, ist der Casual Chic doch bequem, ungezwungen und steht für eine sportliche Dynamik. Das vielleicht prominenteste Beispiel ist der verstorbene Apple-Gründer Steve Jobs. Dieser machte bereits in den Anfangsjahren des neuen Jahrtausends den sportlichen Rollkragenpullover zu einem Symbol der neuen Zeit. Auch in dieser Hinsicht erwies sich der Technologieriese aus Cupertino also als Wegbereiter – zumindest indirekt.

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