logistic ready

Fachportal für Intralogistik

Nach 63 Jahren stellt die Deutsche Post im Namen der Nachhaltigkeit den Luftbriefversand ein

Nach 63 Jahren stellt die Deutsche Post im Namen der Nachhaltigkeit den Luftbriefversand ein


Nach 63 Jahren hat die Deutsche Post ihren Nachtluftpostbetrieb in Deutschland eingestellt. Am 28. März beförderten die letzten Nachtflüge von Eurowings und Dui Fly Briefe von einem Ende des Landes zum anderen.

Mit dem Ziel, die Nachhaltigkeit zu verbessern, entschied sich das Unternehmen für die Korrespondenz ausschließlich auf dem Landweg, was eine Reduzierung der transportbedingten CO2-Emissionen auf den betreffenden Strecken um mehr als 80 % ermöglichen würde.

Mark Hitchfield, Betriebsleiter der DHL Group-Division Post & Paket Deutschland, sagte, die Entscheidung habe zwei Seiten: Einerseits sei sie eine gute Nachricht für die Umwelt, andererseits schließe sie ein Kapitel in der Postbranche ab. Eine Geschichte, mit der sich viele Mitarbeiter der Deutschen Post seit Jahrzehnten identifizieren.


Das Nachtluftpostnetz wurde am 1. September 1961 mit dem Ziel ins Leben gerufen, den Postverkehr innerhalb Deutschlands zu beschleunigen. Damals waren Briefe und Telegramme die einzigen Mittel, um schriftliche Kommunikation schnell zu versenden – heute haben digitale Medien wie E-Mail, WhatsApp usw. dies übernommen.

Bis 1996 transportierte die Deutsche Post mit 26 Partnerflügen jede Nacht rund 430 Tonnen Post zu 45 Zielen. Heute beträgt diese Zahl nur noch 53 Tonnen und 6 Flüge, was etwa 1,5 Millionen zugestellten Briefen pro Nacht entspricht.

Nach politischem und gesellschaftlichem Konsens in Deutschland ist die Forderung nach Express-Briefzustellung am nächsten Tag kein wesentlicher Bestandteil des Universalpostdienstes mehr. Stattdessen wird den sozialen und ökologischen Aspekten und Auswirkungen des Postdienstes jetzt mehr Aufmerksamkeit geschenkt.

Trotz der Änderungen wird die Deutsche Post für einen schnellen Posttransport zwischen Nord- und Süddeutschland sorgen, in anderen Verkehrsträgern kommen Sprinter-Transporter zum Einsatz. Dies ist auch aufgrund reduzierter Postmengen und Sortierzeiten möglich.

Siehe auch  Das Beste der Kultur aus Deutschland, Luxemburg, Österreich und der Schweiz kommt nach Lissabon