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„Dieselgate“: Ex-Audi-Chef bekennt sich schuldig

„Dieselgate“: Ex-Audi-Chef bekennt sich schuldig

Der frühere Geschäftsführer der Volkswagen-Tochter Audi, gegen den in Deutschland wegen des „Dieselgate“-Skandals ermittelt wird, hat seine Verantwortung im Skandal um manipulierte Dieselmotoren eingestanden.

Rupert Stadler sagte, er habe den Verkauf von Fahrzeugen mit nicht autorisierter „Software“ „akzeptiert“ und es „versäumt“, die Partner von Volkswagen zu informieren, heißt es in einer kurzen Erklärung, die Anwalt Ulrik Dhol-Kroll verlesen hatte.

Der 60-jährige ehemalige Firmenchef ist Hauptangeklagter im ersten deutschen Strafverfahren im Zusammenhang mit dem weltweiten „Dieselgate“-Skandal.

Bei der Befragung nach seiner kurzen Verteidigungsrede bestätigte Rupert Stadler diese mit „Ja“.

Stadler steht zusammen mit anderen ehemaligen Volkswagen-Führungskräften seit zweieinhalb Jahren vor Gericht und hat die Vorwürfe bislang zurückgewiesen.

Doch Verhandlungen mit dem Münchner Gericht änderten die Situation vor einigen Wochen: Rupert Stadler bekannte sich schuldig und erhält im Gegenzug für ein umfassendes Geständnis eine mildere Strafe als zehn Jahre Gefängnis.

Rupert Stadler, ein gelernter Finanzier, wurde nicht als Anstifter zum Betrug angeklagt, wusste aber von der Installation der illegalen „Software“ und unternahm nichts, um sie zu verhindern, und unterstützte weiterhin den Verkauf manipulierter Autos.

Der Angeklagte „bedauert“, dass es innerhalb von Volkswagen keine „Krisenlösung“ im Zusammenhang mit den manipulierten Motoren gegeben habe und übernimmt daher laut seinem Anwalt die strafrechtliche Verantwortung.

Die Entscheidung des Gerichts wird im Juni erwartet.

Sollte der Vorschlag des Gerichts angenommen werden, drohen dem ehemaligen Geschäftsführer eine Bewährungsstrafe von bis zu zwei Jahren und eine Geldstrafe von 1,1 Millionen Euro.

Der Automobilriese Volkswagen gab im September 2015 zu, in 11 Millionen Fahrzeugen der Konzernmarken Geräte eingebaut zu haben, die in Labortests weniger Schadstoffe verursachten, als sie tatsächlich waren.

Siehe auch  Deutschland verbietet rechtsextreme Gruppe, die „Nazi-Ideologien verbreitet“.

„Dieselgate“ löste einen weltweiten Skandal aus und beschädigte den Ruf der deutschen Automobilindustrie schwer.